3.1. Über einen zweiten Fichtengeist

Ein gewisser Herr Händel saß da noch in seinem südlichen Land, in welchem die Taten einiger Wirtschaftskriminelle mit Augenzwinkern als Kavaliersdelikte abgetan und als „Geschmäckle“ bewertet wurden. Er war gut versorgt und stammte nicht aus Ostpreußen, dem Land der Freiheitsliebe, Friedensliebe, der Gastfreundschaft und der Aufrichtigkeit. Er war weder musikalisch noch poetisch. Jubiläumstexte z.B. zum Hundertsten der Georgenschule (siehe Festschrift), einer Grundschule, schrieb er aus einem Buch ab, welches ein Autor für schwache Geister des Planeten zusammengestellt hatte und welches gegen Münze überall zu erwerben war. Auch fehlende Zeit rechtfertigt diese Oberflächlichkeit nicht. Aber um herzlich gehaltene eigene Gedanken ging es ja auch nicht. Die Hauptsache, man ist dabei.

Musik zog er sich nur rein, wenn eine erste Reihe reserviert wurde. Selbst konnte er maximal atonales Krächzen von sich geben oder unter verstärktem Einfluss von Rotwein auf dem Kamm blasen. Er händelte, wo und wann er nur konnte und machte seinem Namen alle Ehre. Schnell erwarb er zum Beispiel Häuser und Güter. Bei anderen türmten sich bei solchen Vorhaben unüberwindbare Schranken auf. Generationen von Antiweltjuristen hätten zu tun, um solche Begriffe wie „sauberes Ausschreibungsverfahren“, „Einhalten von Erwerbungszeiten“, „legale Fördermittel aus Wohnungsbauprogrammen“, „Abstand von Mandat und Erwerbung“ usw. zu durchleuchten.
Wie eine Klette klebt er, und er schafft es immer wieder, an den Schößen neuer Mandatsträger anzudoggen, welche doch langsam begreifen müssten, dass der Ehrenwerte beim Wahlvolk längst verbrannt ist, sein Stigma sich überträgt, Plus und Minus sich nicht die Waage halten. Die Wahlbeteiligung ging bergab, denn ein Hoffnungsvoller mit Händel am Hinterteil lässt keine Hoffnung auf Neues zu. Und mit immer weniger Wahlgängern geht das kleine Quäntchen Demokratie auch noch verloren.
Nicht umsonst mahnte der bekannte Schriftsteller Graß während seiner vorgezogenen Würdigung zum achtzigjährigen Geburtstag in Polens Heldenstadt Danzig vor Wahlmüdigkeit und wagt, obwohl ein ehemaliger Ostpreuße im Jahr 2007, frei und redlich gemeint eine Empfehlung, zu welcher sich ein beisitzender ehemaliger Präsident aus der Bundesrepublik Deutschland, er könnte Weizäcker heißen, nicht durchringen wollte. Warum wohl? Ist er ein schwarzer Taktierer?

Da wetterte doch kürzlich im Jahr Acht n. d. Wende ein um das Haupt rötlich und kräuslig schimmernder Präsident von Mandatsträgern der obersten Planetenvertretung, er könnte Thierse heißen, im Aussehen ähnlich dem Fichtengeist aus Peos Traum, über die Nichtwähler, welche ihre Verantwortung zur Gestaltung der Demokratie nicht wahrgenommen hätten. Ja, wie denn, wenn sie, aktiv werdend und durch die Sympathie der Massen den Eingesessenen die Plätze gefährdend, als giftige Geister angesehen und sogar um ihren letzten Trost, den Segen der Arbeit gebracht werden können? Hätte er mal lieber gegen das städtische Mittelmaß gewettert, zu Bürgerbewegungen gegen ungerechtfertigte Wasser-, Strom- und Gasgebühren aufgerufen. Sollte er nicht lieber dank seiner Möglichkeiten eine glaubwürdige Partei gegen soziale Ungerechtigkeit, gegen Parteienstreit, gegen Aushebelung der kommunalen Selbstverwaltung und vieles mehr gründen, eine Partei, die den Ruin des Landes verhindert?
Hätte er auch gewettert, wenn seine Speerspitzen den regionalen, landesweiten oder planetenweiten Olymp erklettert hätten? Auch ein Taktierer?
Es ist schon ein Jammer, wenn man bedenkt, wie schnell Ämter und Mandate einen Hoffnungsträger zu einem nuschelnden Schnellquatscher, von der Konkurenz Struppi genannt, verkommen lassen. Auch seine eigenen Leute gingen über seine Eskapaden hinweg und sagten einfach: „So ist er eben“.
Der Wähler soll diese Arroganz dulden? Genau so ist das eben nicht. Er verweigert sich.
Gut, dass die rote Machtübernahme nicht passiert ist denkt Peo, der sich nur zwischen Parteilosigkeit und Schwarz entscheiden konnte. Reingefallen auf eine trickreiche Variante oder immer noch farblich geprägt durch schwarze Stiefel? Vielleicht auch, weil die Schwarzen alles tun mussten, um am Ende erfolgreicher dem Land und dem Volk zu dienen, als die roten Erfinder im Bund mit den grünen Erfindern und Erneuerern? Was sie schnell gefunden und von den Schwarzen kopiert haben ist der Einstieg in die Arme der Wirtschaft bei gutem Salär und das Gegenhalten aus Opposition, koste es, was und wem es da wolle.

Außerdem, daran gewöhnten sie sich auch recht schnell, genügten zum Regieren die Prozente und nicht die beteiligten Wähler. Das war üblich und gehörte zum Brauchtum. Genügte das nicht, dann wurde über einer Kiesgrube wie z. B. im fränkischen Lichtenfels oder über einen Kirschfesttag für Schulen das Leichentuch des politischen Konkurrenten gesponnen. Wäre es auch ohne das beklagte „Wie“ so geworden? Also weiter so. Historisch verwurzelte Verhaltensweisen und Mechanismen bricht sowieso nur eine Revolution oder die alles versprechende Linke und davor bewahre den Stern das Schicksal.

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