5.2.1. Harmlose Zufriedenheit

5.2.1. Harmlose Zufriedenheit

Am Ende seiner einundfünfzig beruflichen Jahre kann Peo von sich behaupten, trotz aller Widrigkeiten ein glückliches Arbeitsleben hinter sich gebracht zu haben, eben wie auf einem anderen Stern. Er wurde nicht zum Untertan. Hausfrauen und solche die es noch nicht sein wollen, werden ihn verstehen, wenn er sagt, er wurde auch nicht zum Sklavenhalter eines Familienmitglieds, d.h. er verlernte nicht das Bettenmachen, Kochen, Umgraben und Lachen und spürte trotzdem die Aufmerksamkeiten der durch seine politischen und anderweitigen Eskapaden geplagten Gemahlin, sprich Ehefrau.

Wer kann schon noch von sich behaupten, in der strohgefütterten Schoßkelle eines hölzernen Ackerwagens geborgen sitzend, von zwei schweren Ackergäulen unter sommerlicher Sonnenglut gezogen, beladen mit Heu oder Getreidepuppen, auch noch Freude und Wohlbehagen empfunden zu haben wohl wissend, dass nach dem anstrengenden Aufladen auf den Feldern und Heuwiesen auch noch das Abladen bevorstand und in Milchkannen bereitstehendes kühles Wasser, versetzt mit Essig, dazu Marmeladenschnitten als einzige Belohnung der Tagesmühen winkten, Zufriedenheit gespürt zu haben?

Peo lebte und fühlte so. Er hat nach jeder Attacke kurz und fest der Nachtruhe gepflegt und vor jeder Attacke einen normalen Herzschlag empfunden. Ist der Kerl nun besonders dickfällig? Hässlichkeiten wurden schnell vergessen und er musste hin und wieder daran erinnert werden, wie ihm dieser oder jener Typ ans Leder wollte. Hat er eine Gedächtnislücke?

Geht es ihm wie einem an der Ecke wohnenden Unternehmer, welcher immer betont, dass gestern vorbei ist und nur das „Heute“ zählt? Was sagen Historiker dazu? Oder doch mehr die Psychiater?

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