8. Peo- kein Dichterfürst
8. Peo- kein Dichterfürst
Der Autor kann es nicht lassen, einige Verse Peos zum Besten zu geben. Gereimt am Tag des aktuellen Anlasses, spontan im Moment von Lebensfreude und Lachlust wird auch nicht annähernd Wert auf eine literarische Wertschätzung gelegt.
In einem Schulamt der Antiwelt wurde nicht etwa nur griesgrämig Bildung fachlich verwaltet mit dem Wissen, als Schreibtischtäter die Gesetze der politischen Alleskönner umsetzen zu müssen. Nein, es gab auch ganz gewollt Lichtblicke wie der Besuch eines freundlichen Schulleiters, der Besuch von besorgten und hoffnungsvollen Eltern, ein Schälchen Kaffee von der immer jung bleibenden freundlichen Karin, in den Akten als D1.5 erscheinend, gereicht, der Anflug eines Papageis oder ein zu würdigendes Ereignis.
Geburtstagsgruß an eine flotte Sachbearbeiterin am 3.10.2001
Hei, Schätzchen Winkler*, Mädel fein/ füll weiter uns’re Seelen,
mit modisch Rock und sportlich Bein, /lass es daran nicht fehlen.
Statistik hin, Statistik her/ damit die Zahlen stimmen.
Die Treppe rauf und dann treppab/ Herrn Stuchly* wird’s gelingen.
Und nebenan ganz weise/ lacht Bimmi* poltern leise.
Damit’s so bleibt, so wunderbar/ wünschen viel Glück im Lebensjahr,
Gesundheit und Money, das ist klar/ der und die und auch der K.
* Diese drei waren ein Team.
Geburtstagsgruß für Anja* am 21.11.2001
Blonder Schopf und Hüttenholz,
auf dieses Mädchen sind wir stolz,
denn beides paart sie recht geschickt
mit Rechnungswesen, was ihr glückt.
Mit Schalk im Aug’ und strenger Hand
jagt sie dem Pfennig nach fürs Land.
Die Mittelzuweisungen stimmen,
drum Ordner zu es kann beginnen
der Chor der Gratulantenschar
mit besten Wünschen für das Jahr,
darunter auch D 1c – K.*Sachbearbeitung Finanzen durch Anja Tettenborn
Schüttelreimlicher Abschiedsgruß
von einem, der die Altersgrenze erreichen durfte.
Ich habe mir als Abschiedsgruß nur einen Händedruck gewünscht,
verbunden mit „bleib schön gesund“ und „halt die Ohren steif“.
Mehr Worte könnten hier und da doch angezweifelt werden,
auch wenn so manche Fehlertat nicht offen führte zu Beschwerden.
Er war nicht gerade wunderbar, wenn Reisen wurden zum Eklat,
weil Vorschrift mit verdeckten Tücken, ließ stolpern ihn in deren Lücken.
Er war stets freundlich stimmt nicht ganz, 1.5* kann das bezeugen,
und immer Achtung vor den Frau’n? Der Wunsch nach mehr lässt sich nicht leugnen.
Ein Aushang regelt die Begier, es blieb die Platonie.
„He Schätzchen fein“ und blonder „Schopf“, es waren nicht nur die.
Er war hellwach? Auch diese Worte hinken.
Es ließ die Last der Generalien, schon mal den Kopf zur Schulter sinken.
Der schnellte hoch stand die Berichtspflicht an,
raus Euphorie und an das Schreiben ran.
Er wirkte nur dienstlich? In amtlichen Sachen?
Dann bliebe D1** nur noch wenig zu lachen.
Es trieb ihn oft, dem Haus zum Entsetzen,
das Leben in rumplige Verse zu setzen.
Ich lass’ also die Vokabeln aus,
wie sportlich Bein oder Hüttenholz,
wie Gabi lächelt und weiteren Schmolz.
Ich wende den Blick der Zukunft zu
und wünsche euch Glück und viel Gutes dazu.
Bleibt tapfer, vertragt euch so nett wie bisher,
sagt euch die Wahrheit und lacht hinterher.
Schluss jetzt mit holprigen Schüttelzeilen,
den Deckel auf das Füllhorn nun.
Es winkt die Zukunft mit Pflicht und Verweilen,
zu Hause gibt es viel zu tun. *Sachbearbeiterin
** Dezernent
Schuleiter Reinhold Meyer geht am 7.7.2004 in den Unruhestand
und bekommt einen Struwelpeter
Ein Sammlerstück ich mir entreiße, für Reinhold ist es angebracht,
er hat auf lockre Art und Weise geleitet und dabei gelacht.
Schule und Stadt atmeten auf, als er zur „Schweitzer“ befohlen,
so ist nun mal des Lebens Lauf, heut’ strahlt er unverhohlen.
Das Kind im Manne darf erwachen, denn jetzt winkt ihm der Freiheitsstand,
dort wartet neben tausend Sachen auch ein Struwelpeterband.
Am 1. Juni 2004 wird Sille Oma
Jung und pfiffig, noch Studentinspähte sie nach Herren aus,
griff sich flugs einen Dozenten,
nahm ihn auch alsbald nach Haus.
Großsille schrak vor ihrem Mut!
Was mache ich denn nun?
Kleinsille unterm Feigenblatt,
die wusste, was zu tun.
Zwei Knaben purzelten an Land
sehr runzlig anzuschauen,
das Leben glättete die Haut,
sie nahmen sich zwei Frau’n.
Die eine trieb’s wie Schwiegermutter
und prompt gab es ein Baby klein,
ganz lieb liegt es im Wiegenfutter-
ein feines süßes Mägdelein.
Ein Enkelkind ist endlich da,
ab heute heißt ihr Oma-pa.
Alles Gute und einen behutsamen Umgang miteinander.
Das Amt
Hymne zum Tag der Logopäden
Auch wenn an trüben Tagen
Wolken die Sonne verdecken,
Menschen hernieden sich plagen
und denken sie müssen erschrecken.
So reicht doch ein lauer oder kräftiger Wind,
um Lebenslust in uns zu wecken
durch das Licht als des Sonnensterns Kind.
Wenn eine Stimme versagt,
die rau oder fein einst erklang,
dann ist es wie mit den Wolken,
durch die sie den Weg nicht mehr fand.
Ein Trost dass es Logopädinnen gibt,
die uns und euch begleiten,
wenn uns das Schicksal einmal nicht liebt,
sich therapeutisch vorbereiten,
auf den Weg nach außen
für dein leuchtendes ich.
Dafür Patient bedanke dich
mit Fleiß und Einsicht und freundlichem Ton,
Genesung und Lebenslust werden dein Lohn.
An Michael und Konny
Es waren einst ein Mägdelein und auch ein junger Mann,die liebten sich zur Sommerzeit hinter einem Tann.
Die Folgen dieser grünen Zeit, es reiften flugs zwei Knaben,
die einmal lieb und aber auch so folgten wie Buschs Raben.
Und auch das Pärchen reifte ganz heimlich vor sich hin,
es kommt so manches Merkmal dem Dichter in den Sinn,
wie tiefe Sorgenfalten und lichtes Oberdeck,
wie statt des Liebessäuselns auch mal ein knappes „Meck“.
Doch wenn ihr sie euch anschaut, von Silber keine Spur,
mit Schwung und Kraft sie traben, im Ausland sie sich laben, als wären sie zur Kur.
Nein, nein, ich seh’s schon richtig, es klingt aber so schön,
d’rum sollen auch die nächsten Jahr für euch so glücklich weiter geh’n.
Zur Silberhochzeit alle erdenklich Gute. Naumburg am 2. September 2003.